Thanatos Verlag - Klassische Psychoanalyse
Prokrastination - Eine kleine Psychoanalyse
Prokrastination - Eine kleine Psychoanalyse
Meine etwas ausführlichere Abhandlung zu dem Thema "Prokrastination" ist unter folgenden Link nachzulesen:
https://www.oedipus.info/post/prokrastination-eine-kleine-psychoanalyse
Der Prokrastination, so sehr man sich das wünscht, wird man nicht Herr, indem man sich stundenlang Tipps und Tricks Videos anschaut. Viel mehr als das diese Herangehensweise Zeitverschwendung ist, ist die Teil der Prokrastination. Solange der Konflikt, der hinter der Prokrastination steht, nicht bearbeitet wird, gelöst wird, ist jeder Tipp, jeder Trick vergebene Liebesmüh.
Das bedeutet aber auch, dass nicht die rationale Einsicht in ein Problem die Lösung bringt, sondern die emotionale Einsicht. Es gilt, Erfahrung wirkt, nicht so sehr das Wissen. Denn kaum einer ist zu blöde zu verstehen, dass Prokrastination einen nicht weiterhilft, genauso wie auch der Raucher weiß, dass Rauchen nicht gesund ist. Aber auf emotionaler Ebene erfüllt dieses Verhalten einen Zweck. Erst wenn dieser Zweck identifiziert ist, der Konflikt überwunden wird, kann man auch die Prokrastination ablegen. Bis dahin wird man immer wieder an der gleichen Stelle ankommen, weil man an der gleichen Stelle ankommen muss. Ist die eigene Autorität, die einen zur Handlung nötigen könnte, nicht vorhanden, wird eine äußere Autorität gesucht, die einen zum Handeln zwingt. Im Falle der Prokrastination ist das dann die Kombination aus der bevorstehenden Katastrophe und des Zeitmangels.
Benjamin Seegert